

Ausstellung CARE – TRANSFORMATIONEN22
Eine künstlerische Auseinandersetzung über den Wert und Wertewandel der Fürsorge
Gruppenausstellung in der ehemaligen Krankenstation des Kloster Schlehdorf
Informationen zum Rahmenprogramm und Anmeldung zu einzelnen Veranstaltungen unter
www.cohaus-schlehdorf.de/care
Über Format und Inhalt
Im ehemaligen Kloster und heutigen Cohaus Kloster Schlehdorf etabliert sich mit der
Ausstellungsreihe TRANSFORMATIONEN ein vibrierender Ort für zeitgenössische Kunst und gesellschaftlichen Diskurs. Die Ausstellungsreihe verhandelt relevante Themen unserer Zeit, die sich im Umbruch und Wandel befinden und will durch künstlerische Reflektionen Impulse setzen und zur persönlichen und gesellschaftlichen Transformation einladen.
Die u.a.vom Bayerischen Staatsministerium geförderte Ausstellung widmet sich in diesem Jahrdem besonderen Thema CARE, was mit Betreuung, Fürsorge, Kümmern und Pflege zu
übersetzen ist. Kuratorin Anna Schölß greift mit der transdisziplinären Schau die kontroversdiskutierte Frage auf, welchen Stellenwert Pflege- und Fürsorgearbeit in der Gesellschaft des 21.Jahrhunderts haben und inwieweit das Verständnis und die Umsetzung von Care Work einer Transformation, also eines Wertewandels, bedarf bzw. ob dieser Wandel bereits stattfindet.
Passend zum Thema öffnet das Cohaus einen historisch aufgeladenen Raum, der dazu von
zahlreichen Künstler:innen bespielt wird: die ehemalige Krankenstation der Missions-
Dominikanerinnen. Diese über das historische Prälatentreppenhaus zugänglichen
Räumlichkeiten werden ab Ende 2022 umgebaut und für das Projekt im aktuellen Rohzustand zum Schauplatz für Kunst und Aktion.
Care als Gegenentwurf von Gleichgültigkeit bedeutet auch, sich berühren zu lassen. Anna Schölß begreift die Ausstellung in diesen beeindruckenden Räumen u.a. als eine Einladung zur persönlichen Transformation, einen Aufruf für mehr Geschlechtergerechtigkeit und schließlich als eine Hommage an die Fürsorge, angeregt durch den Blick der Kunst.
Zur Ausstellung findet unter der Leitung von Anja Kleer ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Lesungen, Gesprächsrunden und Performances statt.
Künstlerische Beiträge (Auswahl)
Die Arbeiten in der Ausstellung greifen direkt in die Räumlichkeiten ein wie die malerische
Intervention von Daniel Man Geh_Schichten, Topografie eines Raums, oder setzen mit einem Environment aus Laminatfußboden und einem sofaähnlichen Objekt mit Video einen futuristischen Kontrapunkt zu den jahrhundertealten Gemäuern wie das Künstlerduo Hennicker/Schmidt. Gabi Blum stellt mit ihrer humorigen Videoarbeit Kösk Korridor die Frage nach derSchieflage der Aufteilung von Care Work zwischen Müttern und Vätern: „Was wäre, wenn sichalle Mütter nach der Geburt in ihren Zimmern einfach nur erholen dürften (..)?“.
Thomas Silberhorns Maschine Supper und deren Dysfunktionalität verweist darauf, dass Design und Funktionsweise von humanoiden Robotern sich stets an gesunden, also gut funktionierenden Exemplaren unserer Spezies orientieren. Die filigrane und tiefgründige Zeichnung Studie zur Aufmerksamkeit der international renommierten Künstlerin Jorinde Voigt untersucht die Relation zwischen Aufmerksamkeit und Verantwortung. Die tief bewegenden Bilder der Arbeit farewell and take care of yourself – für Lisa 1965 – 2016 von Kirsten Kleie setzen sich mit der Begleitung eines nahestehenden Menschen bis zum Tod auseinander. Über 42 Künstler:innen sind an der kollektiven Arbeit Substanz von K&K-Bündnis Kunst und Kind beteiligt, die eine wildwuchernde Installation produzieren: ein Pilgerort zum Verweilen – aufgeladen und bis zum Rand angefüllt mit Gedanken, Skizzen, Devotionalien und Kunstgaben. Anna Witts Videoarbeit Care handelt von zwei Altenpflegerinnen in Japan. Basierend auf den Arbeitsabläufen und den
Erfahrungen zweier junger indonesischer Pflegerinnen in der Demenzbetreuung entwickelte eineGruppe von Amateurtänzerinnen eine Choreografie. In GRANDMOTHERS & SYNTHESIZERS, ein Projekt der Färberei von Anna McCarthy in Zusammenarbeit mit Manuela Rzytki und Anton Kaun, entstanden vier generationsübergreifende Porträts von älteren Damen und Herren, die, vertont von Klangkünstler:innen, ihre Lieblingslieder singen. Martin Schuster stellt mit seiner Installation Care for Jesus: endlich: Erlösung! die Frage nach der Kreuzsymbolik und dem damit verknüpften Leidensbild.
Informationen und Anmeldung unter www.cohaus-schlehdorf.de/care
Pressekontakte
Kuratorin und Organisation: Anna Schölß